Was leisten die deutschen EPLR für die Finanzierung der Erhaltung von FFH-Lebensraumtypen?
Da die EU-Kommission den ELER als geeignete Finanzierungsquelle für die Umsetzung von Natura 2000 ansieht, ging das ELERBiodiv-Vorhaben auch der Frage nach, ob der ELER dieser Aufgabe in seiner aktuellen Ausgestaltung gerecht wird und die Schutzgüter des Natura 2000-Netzes vollumfänglich erreicht. Dabei wurde geprüft, ob das Maßnahmenangebot inhaltlich alle Lebensraumtypen (LRT) der FFH-Richtlinie erfasst und ob die finanzielle Ausstattung der Entwicklungsprogramme für den Ländlichen Raum (EPLR) ausreichend ist, um die LRT in ihrer vollen Fläche zu schützen bzw. durch eine geeignete Pflege zu erhalten.Die LRT der Wälder machen mit knapp 1,5 Mio. ha den zweitgrößten Flächenanteil der LRT in Deutschland aus. Im Vergleich zu anderen LRT ist die für Wald-LRT vorgesehene Mittelausstattung in den EPLR besonders gering. Bezüglich der Waldnaturschutzmaßnahmen ist daher eine grundsätzliche Neuorientierung in der ELER-VO erforderlich.
Auch bei Moor-LRT und im Bereich der Gewässer-LRT klafft zwischen dem Bedarf und den in den EPLR geplanten Mitteln eine erhebliche Lücke.
Die LRT des Grünlandes, der Heiden und Gebüsche werden überwiegend über Flächenmaßnahmen im Rahmen der Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKM) adressiert. Etwa die Hälfte der Bundesländer ist mit Flächenmaßnahmen wie der extensiven Nutzung und/oder dem Vertragsnaturschutz gut ausgestattet und es besteht eine Auswahl an wirksamen Maßnahmen, welche die Pflegebedarfe dieser LRT gut abdecken.
Dabei ist allerdings klar, dass sich die Maßnahmenumsetzung keinesfalls auf LRT-Flächen beschränkt.
Im Ergebnis kann festgestellt werden, dass der ELER zwar die bewirtschaftungsbedürftigen LRT der FFH-Richtlinie weitgehend erreichen kann, jedoch decken die eingeplanten Mittel nur 36 % des erforderlichen Finanzbedarfs.
Mehr Infos